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Veganes 3-Gänge Weihnachtsmenü für 4 Personen zu maximal 20 Euro gesamt

Nachdem ich in diesem Jahr bereits ein veganes Weihnachtsmenü veröffentlicht und viele weitere, tolle vegane Weihnachtsgerichte im Internet gesehen habe, kam ich ins Grübeln. Denn viele Rezeptideen waren wunderbar, jedoch auch oft nicht ganz günstig, mein Menü eingeschlossen. Denn gerade zu Weihnachten möchte man natürlich etwas besonders Köstliches auf den Tisch bringen und vor allem auch nicht-vegane Gäste überzeugen. Viele Rezepte beinhalten daher edle Zutaten wie Maronen, Steinpilze, Spargel, Trüffel, teure Nüsse, aufwendige Soßen, frisches Obst oder sehr spezielle Gewürze. Doch viele Haushalte können sich einen solchen Luxus nicht leisten und wieder andere Menschen haben nur schwer Zugang zu veganen Ersatzprodukten, Fach- oder Biomärkten. Daher habe ich mir folgende Aufgabe gestellt:

Es gilt ein Weihnachtsmenü mit drei Gängen für vier Personen zu gestalten.
Alle Zutaten müssen in einem gängigen Discounter erhältlich sein.
Der Discounter soll keine veganen Ersatzprodukte wie Tofu, Sojasahne, Pflanzenmilch o.ä. anbieten.
Vorhanden in der Küche sind lediglich Salz, Pfeffer und Öl.
Der Einkauf darf maximal 20 Euro kosten.

Geht nicht? Und wie das geht! Heute, zum vierten Advent, präsentiere ich Euch mein veganes 3-Gänge Weihnachtsmenü für 4 Personen zu gesamt max. 20 Euro. Viel Spaß beim Nachkochen.

1. Gang
Fruchtiger Rosenkohl-Radicchio-Salat mit gerösteten Haselnüssen

2. Gang
Blumenkohl-Steaks mit Wurzelgemüsetatar & Nussparmesan

3. Gang
Apfel-Waldbeeren-Crumble mit Zimt

Na, wie hört sich das für Euch an? Ich hoffe, der Menü-Vorschag gefällt Euch. Nachstehend zeige ich Euch meinen Kassenzettel. Ich habe alle Zutaten bei Lidl gekauft. Warum ausgerechnet dort? Ganz einfach, weil es der nächstgelegene Discounter war und er in ganz Deutschland sehr verbreitet ist. Zudem ist das Warensortiment deutschlandweit fast identisch, während sich das Angebot zum Beispiel bei Aldi  Nord und Aldi Süd sehr unterscheidet.

Mir ist leider erst im Nachhinein aufgefallen, dass die Kassiererin einen Apfel auf dem Bon vergessen hat. Ich bin also nochmals in den Laden gegangen. Der Apfel kostet genau 50 Cent.

Der Gesamtpreis des Einkaufs beträgt damit exakt: 17,18 Euro.

Ich habe darüber hinaus Salz, Pfeffer und Pflanzenöl verwendet. Sonst ausschließlich die gekauften Zutaten. Allerdings habe ich teilweise nur eine kleine Menge des Einkaufs, etwa bei Zucker, Vanillin, Mehl, Knoblauch – aber auch beim Rosenkohl – verwendet, so dass der Preis pro Portion rein rechnerisch nochmals günstiger ist, als angegeben.

Aber nun Schluss mit Rechnen. Habt Spaß beim veganen Kochen und Genießen!
Merry vegan x-mas on a budget!
Alles Liebe, Lea

Zutaten und Zubereitung des Rosenkohl-Radicchio-Salats

Tipp: Warum Studentenfutter? Weil Nüsse zum Teil sehr teuer sind und ich verschiedene Nüsse im Menü verwende. Daher habe ich nicht einzelne, teure Packungen gekauft, sondern entnehme dem Studentenfutter pro Gang nur die Nüsse, die ich benötige. Bei vier Portionen kommt man da locker hin. Und schon hat man eine Menge Geld eingespart!

Für die Vorspeise benötigen wir Haselnüsse. Daher dem Studentenfutter 20-25 Gramm Haselnüsse entnehmen und diese mit einem scharfen, stabilen Messer vorsichtig klein hacken. Die Haselnuss-Stücke in einer Pfanne ohne Fett goldbraun anrösten. Auch eine kleine Hand voll Rosinen bereit legen.

Granatapfelkerne auslösen und etwa die Hälfte zur Verwendung bereit stellen. Die Orange auspressen. Die Hälfte des O-Safts für dieses Rezept verwenden, die zweite Hälfte brauchen wir für den Hauptgang. Den Radicchio-Salat gut waschen, den harten Strunk entfernen und die roten Blätter klein schneiden. Die Kaki waschen, die Blätter entfernen und in kleine Würfel klein schneiden.

Nun gilt es den Rosenkohl zu “entblättern” und den Rosenkohl-Kern dünn aufzuschneiden. Ich habe dies bereits in mehreren Blog-Rezepten gemacht und habe häufig Feedback bekommen, dass dies sehr mühsam und zeitaufwendig ist (Ja, ich höre Dich Rolf! ;-)). Richtig, es dauert ein wenig, das ist wohl wahr. Aber: es lohnt sich und es gibt einen Trick: Wenn die Rosenkohl-Röschen gewaschen sind, den Strunk !großzügig! abschneiden, so dass die äußeren Blätter nicht mehr am Strunk hängen, wie auf dem nachstehenden Foto zu sehen.

Dann kann man die Blätter einfach abstreifen/abziehen. Diesen Vorgang ein bis zwei Mal wiederholen, die Blätter abpellen und erst dann den harten Kern innen fein aufschneiden. Das Ergebnis sollte dann nach etwa 15 Minuten so aussehen.

Nun den zarten Rosenkohl mit dem Radicchio, den Granatapfelkernen und den den Kaki-Stückchen vermengen.

Aus 4 EL Olivenöl, etwas Salz, Pfeffer, dem Saft einer halben Orange, 1-2 EL Zitronensaft sowie einer Prise Zimt ein Dressing anrühren. Den Salat auf Schälchen aufteilen und mit dem Dressing begießen. Den Salat mit den gerösteten Haselnüssen und einige Rosinen bestreuen und mit einer Prise Zimt bestäubt servieren.

Zutaten und Zubereitung der Blumenkohl-Steaks mit Wurzelgemüsetatar und Nussparmesan

Die Blätter des Blumenkohls vorsichtig entfernen, den Blumenkohl waschen und den Strunk gerade soweit einkürzen, dass der geschnittene Blumenkohl später noch gut zusammen hält. Also den Strunk lieber länger lassen, kürzen kann man später immer noch!

Den Blumenkohl in etwa 1,5 – 2 cm dicke Scheiben schneiden. Die Randstücke in kleinere Scheiben. Restliche, kleine Kohlstücke für eine andere Verwendung aufbewahren. Sehen die Blumenkohl-Steaks nicht wunderschön aus? Wie kleine Lebensbäume!

Die wunderhübschen “Blumenkohl-Bäumchen” mit einem feuchten Tuch abdecken. Den Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen. Das Ofengitter in die unterste Stufe schieben und das Blech mit Backpapier belegen und bereit stellen.

Das Wurzelgemüse gut waschen, in ganz kleine Würfel schneiden und miteinander vermengen. Eine Knoblauchzehe abziehen und fein aufschneiden oder mit einer Knoblauchpresse zerdrücken. Den Knoblauch mit 4 EL Olivenöl vermischen. Das klein geschnittene Wurzelgemüse in eine Auflaufform geben, mit dem Knoblauchöl marinieren. Die Hälfte des restlichen Orangensafts (also einem Viertel – die erste Hälfte wurde in der Vorspeise verbraucht) untermengen und das Wurzelgemüse kräftig mit Salz und Pfeffer sowie einer Prise Zimt würzen.

Tipp: Ich persönlich schäle das Wurzelgemüse nicht, aber wer das tun möchte, kann das ohne Weiteres machen. Bei der Roten Beete benutze ich Küchenhandschuhe, damit sich Finger und Nagelbetten nicht so stark verfärben und man ewig waschen muss, um das abzubekommen.

Das Wurzelgemüse auf das Gitter im Ofen stellen (untere Schiene). Es muss insgesamt etwa 25-30 Minuten im Ofen schmoren. Der Blumenkohl wird auf dem Blech 10 Minuten vor Schluss direkt darüber in den Ofen geschoben.

Während das Wurzelgemüse bereits im Ofen gart, die Blumenkohl-Steaks vorsichtig nacheinander in einer Pfanne mit heißem Öl von beiden Seiten etwa 2-3 Minuten braten, bis der Blumenkohl etwas Farbe annimmt. Die Blumenkohl-Steaks beim Braten auf beiden Seiten salzen und pfeffern. Die angebratenen Blumenkohl-Bäumchen auf das Backblech legen.

10 Minuten vor Ende der Garzeit des Wurzelgemüses das Blech mit dem vorgebratenen Blumenkohl  in eine Schiene über dem Wurzelgemüse geben. Die Blumenkohl-Steaks sollten etwa 10-12 Minuten im Ofen fertig garen, bis sie schön weich und knuspig braun an den Rändern sind.

Während das Wurzelgemüse und die Blumenkohl-Steaks im Ofen fertig garen, dem Studentenfutter die Paranüsse und nochmals etwa 1 EL Haselnüsse oder Cashewkerne entnehmen. Die Nüsse mit einem Messer klein hacken und mit einem Mörser zerstoßen (oder mit dem Messer “sehr klein” hacken). Die Petersilie waschen und bis auf einige Deko-Blätter ebenfalls klein hacken.

Jeweils ein großes und ein bis zwei kleine Blumenkohl-Steaks auf die Teller verteilen und mit etwas Zitronensaft beträufeln. Das Wurzelgemüse mit der gehackten Petersilie vermengen und mit dem restlichen Orangensaft vermischen. Dann das Wurzelgemüse auf die Blumenkohl-Steaks geben, etwas Nuss-Parmesan darüber streuen und die wunderbaren, gebratenen “Bäumchen” mit etwas Petersilie garniert servieren.

 Zutaten und Zubereitung des Apfel-Waldbeeren-Crumbles mit Zimt

Tipp: Man kann natürlich jede Art von Tiefkühl-Beeren benutzen. Vor allem Heidelbeeren/Blaubeeren eignen sich ganz hervorragend. Zusammen mit dem frischen Apfel und Zimt wird das ein Hochgenuss! Auftauen der Tiefkühlware ist für dieses Rezept nicht notwendig.

Das Mehl mit 4 EL Zucker, einem Päckchen Vanillezucker, 1-2 EL Zimt, eine Prise Salz und 80 Gramm Margarine in eine Schüssel geben und mit den Händen zu Streuseln verkneten. Die Streusel anschließend bis zur Verarbeitung im Kühlschrank kalt stellen.

35 Gramm Mandeln und Walnüsse aus dem Studentenfutter heraussuchen und mit einem Messer klein hacken. Vier ofenfeste Förmchen mit Margarine ausstreichen und mit etwas Zimt bestäuben. Den Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen.

Einen Apfel waschen, achteln, entkernen und in kleine Stücke schneiden. Die Apfelstücke auf die vier Förmchen verteilen, jeweils einen TL Zucker und etwas Zimt darüber geben und jeweils mit etwas Zitronensaft beträufeln.

Dann die gehackten Nüsse auf die vier Förmchen aufteilen.

Nun in jede Form einige (tiefgekühlte) Waldbeeren geben.

Dann die Streusel auf die Portionen verteilen und noch ein paar Beeren in die Streusel drücken.

Die Crumbles brauchen bei 180 Grad Umluft im Ofen 25 Minuten. Sie sind fertig, wenn sie schön braun werden und am Rand die Früchte sichtlich blubbern. Die Crumbles mit etwas Zucker bestreut und mit etwas Zimt bestäubt heiß servieren!

Puh, geschafft! Na, was sagt Ihr?

      

Hat Euch mein veganes “Spar-Menü” gefallen? Ich würde mich unheimlich freuen, wenn Ihr mir dazu Euer Feedback in den Kommentaren hinterlasst.

Ich wünsche Euch allen ein wunderbares Fest, ein paar erholsame Tage voller Friede und Liebe im Herzen – für die Mitmenschen, wie auch die Tiere!

Ich freue mich auf Euch alle und ein tolles veganes Jahr in 2015!

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