Vegan leben – nachhaltig & fair wohnen

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Auf meinem Blog dreht sich alles um leckere vegane Rezept-Ideen und einen gesunden, nachhaltigen Lebensstil. Dazu gehören für mich aber nicht nur ein vielfältiger Speiseplan mit viel frischem Gemüse und Obst sowie ausreichend Sport und Bewegung. Je länger ich vegan lebe, desto mehr hinterfrage ich weitere Lebensbereiche und schaue immer genauer hin, was ich kaufe und wen ich dadurch direkt oder indirekt unterstütze. Von Kosmetik über Putzmittel, Kleidung und Verpackungen, bis hin zu Schuhen und Bettwäsche. So wurde bei mir aus einem veganen Speiseplan nach und nach ein immer bewußterer, nachhaltiger veganer Lebensstil. Habt Ihr zum Beispiel schon Mal über Eure Einrichtungsgegenstände und Wohnaccessoires nachgedacht? Woher stammen sie? Wer hat sie produziert und wie wurden sie hergestellt? Fair? Vegan? Ich selbst bin ein ganz großer Fan von schönem Design und liebevoll gestalteten Accessoires. Bei meiner Recherche im Netz stolperte ich deshalb über atisan, einen kleinen, feinen Online-Shop für fair gehandelte, wunderschöne Wohnacessoires.
Hinweis zu Werbung: Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit atisan. Die Inhaber des Shops habe ich selbst kontaktiert, da ich mehr über das Konzept und die Menschen dahinter erfahren wollte. Die Kooperation beeinflusst in keiner Weise meine eigene ehrliche Meinung in diesem Beitrag.

In die Einrichtungs- und Alltagsgegenstände von atisan habe ich mich sofort verliebt und ich wurde neugierig, was wirklich dahinter steckt. Sind die dort angebotenen Dinge vegan? Und was bedeutet für die Betreiber des Shops “fair” und nachhaltig? So habe ich die Inhaber von atisan kontaktiert, um mehr zu erfahren und lernte Dorka Görlitz und Daniel Pabst aus Düsseldorf kennen. Sie erzählten mir von ihrer Leidenschaft für ursprüngliches Kunsthandwerk, traditionell verarbeitete, natürliche Materialien und einen nachhaltigen Einrichtungsstil. So haben sie 2018 schließlich ihr eigenes Start-Up gegründet und ihren Online-Shop eröffnet. Über diesen bringen sie nun nachhaltig hergestellte und fair gehandelte Wohn-Acessoires zu uns nach Deutschland. 

Foto: Sam Eye Am Photography

Im atisan-Shop findet Ihr zum Beispiel schlichte Körbe aus Seegras, Teppiche aus Wasserhyazinthe, leichte Lampen aus Bambus, Stühle aus Rattan, rustikale Küchenhelfer aus Mangoholz und minimalistisch gestaltetes Steingutgeschirr.

Um solche Produkte fair handeln zu können und sich von deren Herkunft persönlich zu überzeugen, besuchen Dorka und Daniel die Hersteller in Asien persönlich. Als wir das erste Mal in Kontakt traten, waren sie gerade auf einer mehrwöchigen Asien-Reise unterwegs, um sich vor Ort selbst ein Bild  von den Handwerksbetrieben zu machen, mit den Herstellern zu sprechen und sich über die verwendeten Materialien zu informieren.

Foto: Dorka Görlitz/Daniel Pabst

Die Gründung von atisan war ein großer Schritt für beide. Denn Dorka war zuvor als Zahnärztin tätig, Daniel arbeitete bei einem Großkonzern und als Projektleiter einer Non-Profit-Organisation. Jetzt sind sie selbstständig und auf eigener Faust unterwegs, um handgefertigte Produkte aus Südostasien direkt von den Herstellern nach Deutschland zu bringen.

Wir glauben an die Wertschätzung von Dingen, die unser Leben verschönern und achtsamen, nachhaltigen Konsum. In Zeiten von Massenproduktion und schnell wechselnden Trends möchten wir mit fair gehandelter, traditioneller Handwerkskunst und natürlichen, nachwachsenden Materialien eine Alternative bieten. Unsere Aufmerksamkeit liegt daher ganz auf der Wertigkeit und Herkunft eines Produkts.

Damit auch Ihr jetzt noch mehr über Daniel und Dorka sowie Ihre Vision sowie die Herstellung und Herkunft der wunderschönen Produkte erfahrt, habe ich die beiden interviewt. Viel Spaß dabei!

Hallo Dorka, hallo Daniel,

Was hat Euch angetrieben atisan zu gründen? Wie kam es dazu?

Wir beide haben eine große Passion fürs Reisen. Die Idee für atisan entstand während der Zeit, als Daniel in einem Hilfs-Projekt arbeitete. Da fiel uns auf, dass es in fast allen Ländern, die wir besucht haben, talentierte Handwerkskünstler gibt. Sie fertigen wunderschöne Einzelstücke, haben aber nur eingechränkte Möglichkeiten, diese zu verkaufen und ihren Lebensunterhalt damit zu verdienen. Auf der anderen Seite wünschen wir uns Zuhause in Deutschland mehr Bezug zu den Dingen in unserem Alltag. Es gibt immer mehr Menschen, die bewusster konsumieren wollen. Besonders für das Zuhause besteht ein Bedürfnis nach Natürlichkeit, mit der wir uns wohlfühlen und weg von Massenproduktion. Bei unseren Produkten legen wir viel Wert darauf, die Ursprünglichkeit und Tradition zu waren – d.h. nicht viel Schnick Schnack, sehr puristisch, minimalistisch und natürlich.

Ihr seid gerade in Asien unterwegs. Welche Orte bereist Ihr und was macht Ihr dort genau?

Wir sind auf einer so genannten “Sourcingreise” und besuchen dieses Mal Partnerbetriebe in Indonesien, Bangladesch und Nepal. Wir planen aktuell die aufkommende Kollektion und möchten unter anderem neue Produkte aus Materialien wie Jute und Textil in unser Angebot aufnehmen. Uns ist es wichtig, dass wir hier vor Ort den persönlichen Kontakt mit unseren Partnern haben und viel über die Herkunft und Materialien lernen und verstehen. Es gibt so viele natürliche Materialien, die wir noch nicht kennen oder nutzen, die aber großartige Alternativen bieten. Wir stellen uns bei unseren Besuchen viele Fragen wie: Wie werden Produkte genau hergestellt und von wem? Welche Materialien werden verwendet und gibt es vielleicht Alternativen? Was sind die Besonderheiten bei der Produktion?

Wie kommt Ihr mit den Handwerksbetrieben in Kontakt und nach welchen Kriterien sucht Ihr Produkte für Euren Shop aus?

Die meiste Zeit recherchieren wir vor Ort, fragen uns durch und bauen uns so ein Netzwerk auf. 2017 sind wir für über 6 Monate durch Thailand, Laos, Vietnam und Indonesien gereist und haben uns Stück für Stück vorgearbeitet und durchgefragt. Das war der Startpunkt für atisan. Bei unseren Produkten legen wir vor allem Wert darauf, dass die verwendeten Materialien ursprünglich aus den jeweiligen Regionen stammen und dort eine entsprechende Tradition haben. Am Beispiel unserer Körbe bedeutet das: Je nach Region gibt es unterscheidliche Materialien, Flechttechniken und Muster. Das Know-How über die Verarbeitung wird über Generationen weitergegeben. 

Inwiefern sind Eure Produkte „fair trade“ und was bedeutet das konkret?

Fair Trade beginnt für uns bei der intensiven Auseinandersetzung mit den Herstellern, dem Ursprungsland und den Materialien unserer Produkte. Wir möchten verstehen, was es bedeutet in einem anderem Land zu produzieren und vor allem wollen wir die Menschen kennenlernen, die unsere Produkte herstellen. Auf unserer derzeitigen Reise nach Indonesien, Bangladesch und Nepal besuchen wir ausschließlich zertifizierte Fairtrade Betriebe und Organisationen. Das ist ein guter Start und Wegweiser, um eine Orientierung zu bekommen. Aber eine Zertifizierung ist für uns nicht der ausschlaggebende Punkt. Für uns heißt es vor allem: Lernen und persönliche Beziehungen aufbauen. Es gibt viele kleine Unternehmen, die keiner offiziellen Organisation angehören und dennoch fairen Handel betreiben. Und gleichzeitig gibt es Betriebe, die Zertifizierungen erhalten haben, mit denen wir aber dennoch nicht arbeiten möchten. Mit welchen Partner wir schließlich zusammenarbeiten entscheidet eine Vielzahl von Faktoren: Wie offen ist ein Partner für unsere Fragen und Besuche? Wie ist die Stimmung und die Zusammenarbeit vor Ort? Wer profitiert von Gewinnen? Wie ist der Umgang mit natürlichen Ressourcen? Welche Philosophie und Werte vertritt unser Partner? Ist der Lohn angemessen und vor allem wann wird er gezahlt, welche Materialien kommen zum Einsatz? Welcher zusätzliches Engagement wird für die Gemeinschaft geleistet?

Dies sind nur einige Beispiele und wir lernen mit jeder Erfahrung mehr, die richtigen Fragen zu stellen. Wir vertrauen unseren Partnern, weil wir sie kennenlernen durften und dieselben Werte vertreten. Das bedeutet maßgeblich: Einen Gewinn für alle beteiligten Menschen zu schaffen und dabei Ressourcen zu schonen.  

Ist es richtig, dass in den von Euch angebotenen Artikeln keine tierischen Stoffe verarbeitet werden?

Das ist richtig. Obwohl wir keine gesonderte vegane Kennzeichnung haben, werwenden wir bei keinem unserer Produkt tierische Stoffe. Da wir uns auch weiterhin auf natürliche Stoffe fokussieren, schließen wir eine vegane Zertifizierung nicht aus. Unser Fokus liegt aber zur Zeit ganz klar auf den Arbeitsbedingungen für die Menschen und auf der Verwendung von nachhaltigen Naturmaterialien. 

Auf welche Art Produkte dürfen wir uns als Nächstes freuen? Wie wird das Sortiment erweitert?

Darüber könnten wir Stunden reden ☺ Wir haben so viele Ideen, da weiß man gar nicht, wo man anfangen soll. Zuerst einmal freuen wir uns über die große Nachfrage und das positive Feedback von unseren Kunden. Deswegen werden wir auf jeden Fall unsere bewährten Produktbereiche wie Teppiche, Körbe, Lampen, Geschirr und Pflanzen-Accessoires weiter ausbauen. Freuen dürfen sich unsere Kunden auf eine atisan Textil Kollektion. Was genau diese beinhalten wird, geben wir im Spätsommer bekannt. Wir sind freuen uns auf jeden Fall schon sehr auf schöne neue Produkte mit tollen neuen Partnern und ebenfalls neuen Rohstoffen. 

Lieben Dank für das Interview und viel Erfolg für Euer Start-Up!

Wenn Ihr jetzt neugierig geworden seid, dann schaut doch Mal bei atisan vorbei und lasst Euch inspirieren.

Foto: Antonia Schmitz

Ich selbst habe mich bereits für ein Produkt entschieden, welches ich kaufen möchte. Wollt Ihr es wissen? Ich habe mich total in diesen traumhaften Rattan-Stuhl “Kami” verliebt. Vier davon werde ich für mein Wohnzimmer bestellen. Ich mag den leichten, hellen Look total gerne und freue mich schon riesig darauf. Aber auch die Schüsseln und Teller aus Mangoholz und das Steingutgeschirr finde ich einfach wunderschön. Mal schauen, wann ich hier schwach werde. Denn meine Rezepte würde ich unglaublich gerne darin anrichten. Ja, die Produkte sind nicht ganz billig – das ist wohl war. Aber es ist es mir wert, zu wissen, wen ich mit dem Kauf meiner Einrichtungsgegenstände unterstütze – nachhaltig, fair und vegan.

Ich würde mich riesig freuen, wenn auch Ihr die Arbeit der beiden unterstützt. Macht es Euch schön. Ich freue mich schon auf Euer Feedback. Eure Lea

Liebe Dorka, lieber Daniel, vielen Dank für Eure Zeit und die Bereitstellung der vielen wunderbaren Fotos. Die Fotos in diesem Beitrag sind alle urheberrechtlich geschützt. Der jeweilige Fotocredit ist im Titel der einzelnen Fotos vermerkt. Eine Verbreitung oder Nutzung der Fotos ist nicht erlaubt. Bitte kontaktiert im Fall von Interesse atisan direkt unter: hello@atisan.de 

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  1. ElkeNelke says:

    Hallo liebe Lea,

    ich bin ganz deiner Meinung. Zu einer veganen Lebensweise gehört nicht nur Essen und Trinken. Beim veganen Gedanken geht es schließlich um Mitgefühl und Gewaltlosigkeit für die Tiere, die Umwelt und den Menschen.
    Somit kann ich keine großen Konzerne unterstützen die sich nicht um Tiere, Umwelt und Menschen scheren. Wie du weißt arbeite ich in einem Bioladen. Bio und fair für was anderes kann ich nicht einstehen wenn ich vegan lebe. Das gehört einfach zusammen.
    Das sind wirklich wunderschöne Produkte die “atisan” vertreibt. Und ein Grund da einzukaufen sind nicht nur die Produkte sondern der faire Gedanke der beiden Firmengründer. Diesen fairen Gedanken muss man einfach unterstützen.
    Weiter so.

    Herzliche Grüße von Elke

    1. Lea Green Author says:

      Hallo, liebe Elke,
      schön von Dir zu hören! Ich freue mich sehr, dass Du mir zu diesem Artikel schreibst. Denn ich denke da genau so wie Du! Aber es ist halt alles auch ein Prozess. Bei mir ging das wirklich Schritt für Schritt. Als die vegane Ernährung für mich nur noch eine Selbstverständlichkeit war, habe ich mir nach und nach immer mehr Gedanken um andere Produkte gemacht. Wenn man dann seine Produktauswahl umgestellt, neue Lieblings-Produkte entdeckt und alles angepasst hat…dann flutscht das auch mit dem Einkaufen und der Auswahl. das wird dann ganz mühelos, finde ich. Aber man muss sich das halt alles nach und nach erschließen. ich mache das stetig, aber eben in meinem eigenen Tempo. So ging das bei mir bei Kosmetik, Putzmittel, Kleidung sowieso.. das fällt mir alles nicht mehr schwer. Da ich plane, bald umzuziehen und entsprechend auch meine Wohnung neu zu gestalten (zumindest ein paar schöne neue Stücke zu kaufen und alles etwas “aufzufrischen), ist “Wohnen” jetzt gerade das ganz große Thema bei mir. Ich muss Dir ganz ehrlich gestehen, dass ich da in der Vergangenheit noch nicht so umsichtig war. Das ändert sich gerade. Und weißt du was: Ich freue mich jetzt schon auf den Prozess und darauf, weitere tolle Anbieter und Geheimtipps, wie atisan zu entdecken. Das macht einfach Spaß und fühlt sich so so gut an.
      Schicke Dir ganz viele liebe Sommergrüße! ach ja, hast Du schon mein neuestes Rezept gesehen? Der Aprikosenkuchen!! Musst Du unbedingt probieren. Der schmeckt einfach nur herrlich.
      Bis bald, zuwink
      Deine Lea

      1. ElkeNelke says:

        Mir ging es wie dir Lea.
        Zuerst das vegane Essen und dann nach und nach kam immer mehr dazu.
        Unser Haus ist ein altes Bauernhaus von ca. 1900. Das haben wir komplett entkernt und dabei viel altes erhalten und neues dazu aber sehr ökologisch. Z. B
        die alten Lehmdecken. Unsere Toiletten und die Waschmaschine sind ans Regenwasser angeschlossen (Zysterne). Die Dämmung des Daches ist komplett ökologisch. Haben teilweise die alten Steine wieder benutzt. Alte Holzbalken eingezogen…usw usf…
        Das ist ein absolutes Traumhaus. Dazu ist der Garten teilweise verwildert eben wegen bzw für die Tiere. Bienenfreundliche Pflanzen stehen rum…
        Freue mich dass wir auf der gleichen Wellenlänge sind liebe Lea…zuwink…

        Sonnige und heiße Grüße schicke ich dir
        Elke

        1. Lea Green Author says:

          Hallo Elke,
          wow, das hört sich unglaublich schön, aber auch nach viel Arbeit an (die sicherlich auch Spaß macht). So ein Ausbau eines alten (Bauern)Hauses ist natürlich etwas ganz ganz Besonderes. Da beneide ich dich ja ein bisschen. Das ist ganz wunderbar! Ich bin in der Zwischenzeit immer noch auf Wohnungssuche in Berlin. Inzwischen schon fast zwei Jahre. Der Wohnungsmarkt hier ist gruselig. Tolle, etwas außergewöhnliche Wohnungen gehen meist “unter der Hand” weg und der Rest ist entweder total überteuert oder einfach nicht schön – also ohne Charme oder man bekommt sie nicht…auch schon mehrmals passiert jetzt. Echt frustrige Angelegenheit…. Naja, mal sehen… plane ohnehin in 2-3 Jahren Deutschland Richtung Frankreich zu verlassen 🙂
          Viele sonnige Grüße aus dem ICE von Berlin nach Frankfurt, wo ich heute einen Kundentermin habe
          Deine Lea

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