Veganer und glutenfreier Zwetschgenkuchen

Lasse uns veganen und glutenfreien Zwetschgenkuchen backen, der richtig lecker schmeckt. Als ich Kind war, gab es bei uns zu Hause im Spätsommer traditionell immer herrlich fruchtigen “Zwetschkendatschi” – Ja, “Zwetschke” mit “k” geschrieben, denn ich stamme aus Bayern und habe österreichische Wurzeln. Ein klassischer “Zwetschkendatschi” ist in Bayern und auch im wunderschönen Österreich (dem Land der besten Mehlspeisen überhaupt!!) ein hauchdünner Hefeteig, der dicht bepackt mit gezuckerten Zwetschken gebacken wird. Super lecker, aber weder vegan noch glutenfrei. Nach den vielen Jahren im Norden Deutschlands habe auch ich gelernt, dass “Zwetschge” im Hochdeutschen mit “g” geschrieben wird und ein klassischer “Datschi” zwar lecker, aber nunmal keine “gesunde Süßspeise” ist. Und vielleicht kennst du mich ja inzwischen ein bisschen: Ich liebe es, solche Klassiker nicht nur vegan zu backen, sondern auch möglichst gesund. Also habe ich mich daran gemacht, einen herrlichen veganen und glutenfreien Zwetschgenkuchen zu backen, der ohne Indiustriezucker möglichst auch noch gesunde, dem Körper zuträgliche Inhaltsstoffe hat. Und wenn man ein bisschen tüftelt, schmecken solche Kuchen oft noch besser als das “Original”. Hier kommt also mein super leckerer veganer glutenfreier Zwetschgenkuchen für dich, den du mit einfachen Zutaten gelingsicher zubereiten kannst. Denn es ist Zwetschgen-Hochsaison und die Steinfrüchte gehören aktuell zu meinem Lieblingsobst. Zwetschgen sind nicht nur heimisch, also regional, sondern auch so herrlich fruchtig und ganz einmalig im Geschmack. Wusstest du, dass Zwetschgen auch besonders gut für eine schöne glänzende Haut und eine gute Sehkraft sind? Ja, denn Zwetschgen enthalten nicht nur leicht entwässerndes Kalium, viele wichtige B-Vitamine und Antioxidantien, sondern auch jede Menge Vitamin A. Gut für Haut und Augen!

Aber verwirrend sind nicht nur die unterschiedlichen Schreibweisen “Zwetschke” und “Zwetschge” (manchmal auch “Zwetsche” ganz ohne k oder g), sondern auch die Unterscheidung hin zu Pflaumen. Diese sind botanisch eng mit den Zwetschgen verwandt. Zwetschgen sind aber etwas länglicher, nicht so rund und immer violett, während Pflaumen auch rötlich, gelb oder leicht grün schimmern können. Beide Steinobstsorten eignen sich jedoch gleichermaßen gut für dieses leckere Kuchenrezept.

Damit der Kuchen glutenfrei wird, habe ich ihn aus einer Mischung von glutenfreiem Haferflockenmehl (einfach selbst im Mixer gemahlen) und nussigem Buchweizenmehl gebacken. Die Bindung ist gut und ich habe zusätzlich geschrotete Leinsamen verwendet, damit der Kuchen nicht bröselig wird. Der Teig schmeckt durch das Buchweizenmehl ganz besonders lecker und harmoniert perfekt mit den zimtigen Zwetschgen und der vollen Süße, die diese mitbringen. Als kleines “Highlight” gebe ich auch noch ein bisschen Rohmarzipan als Belag hinzu. Aber das kannst du ganz individuell machen oder auch weglassen. Wie du magst. Aber Marzipan passt geschmacklich einfach fantastisch zu den Zwetschgen. Probiere es aus! Ich bin schon ganz gespannt auf dein Feedback. Schreibe mir gerne hier in den Kommentaren, auf Instagram oder Facebook. Ich freu’ mich schon, herzlichst deine Lea.

3.79 from 71 votes

Veganer und glutenfreier Zwetschgenkuchen

Portionen 8
Vorbereitungszeit 25 Minuten
Zubereitungszeit 35 Minuten
Gesamtzeit 1 Stunde

Zutaten

Für den Teigboden

  • 30 g geschrotete Leinsamen (dient hier als Ei-Ersatz und Bindemittel, liefert aber auch zusätzlich wertvolle Omega 3 Fettsäuren)
  • 150 g Haferflocken (glutenfrei)
  • 100 g Buchweizenmehl
  • 50 g gemahlene Mandeln (oder Haselnüsse)
  • 90 g Kokosblütenzucker oder Rohrzucker (oder benutze eine andere feste Süßungsalternative wie z.B. Birkenblütenzucker)
  • 1 TL Zimt
  • 1/2 TL Kardamom, gemahlen (optional, aber schmeckt hervorragend)
  • 1 TL Backpulver
  • 1 kl. TL Haushaltsnatron (oder etwas mehr Backpulver)
  • 2 TL Apfelessig oder Zitronensaft
  • 250 ml Pflanzendrink
  • 50 ml flüssiges Kokosöl (oder flüssige Margarine) + etwas Öl zum Fetten der Backform

Für den Belag

  • 2 EL gemahlene Mandeln (oder gemahlene Haselnüsse)
  • 25-30 g veganes Rohmarzipan (kann auch entfallen, schmeckt aber fantastisch)
  • 500 g Zwetschgen (Gewicht mit Stein gewogen)
  • 4 EL Ahornsirup (oder eine andere Süßungsalternative, wie Agavendicksaft oder Dattelsirup o.ä.)
  • 1 TL Zimt
  • Eine Prise Kardamom (optional)
  • 1 EL Buchweizenkörner (optional, aber lecker als gesundes "Crunch" auf dem Topping)
* Amazon-Affiliate

Anleitungen

  • 30 g geschrotete Leinsamen mit 4 EL Wasser verrühren und fünf Minuten bzw. bis zur Verwendung quellen lassen.
  • Ein Blatt Backpapier über den Boden der Springform* (24 cm Durchmesser) spannen, Springform schließen und überstehendes Backpapier außer herum mit einer Schere einkürzen. Die Seitenränder der Springform mit etwas Kokosöl bepinseln oder mit Margarine einfetten.
  • 150 g Haferflocken im Mixer zu feinem Mehl schreddern. Haferflockenmehl, eingeweichte geschrotete Leinsamen, 100 g Buchweizenmehl, 50 g gemahlene Mandeln, 90 g Kokosblütenzucker, 1 TL Zimt, 1/2 TL Kardamom und 1 TL Backpulver in einer Schüssel verrühren.
  • 1 kl. TL Haushaltsnatron dazu geben und mit 2 TL Apfelssig beträufeln, bis das Natron beginnt zu schäumen (durch die Säure wird es aktiviert). Dann 250 ml Pflanzendrink und 50 ml flüssiges Kokosöl dazu geben und zügig einen gleichmäßigen Teig anrühren.
  • Teig in die vorbereitete Backform füllen und verstreichen. Ofen auf 180 Grad Umluft oder 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
  • 500 g Zwetschgen waschen, aufschneiden und entsteinen.
  • 2 EL gemahlene Mandeln über den vorbereiteten Kuchenteig streuen. Rohmarzipan mit den Händeln zerbröseln und ebenfalls auf dem Teigboden in der Form verteilen.
  • Zwetschgen auf den Teig setzen, mit 3-4 EL Ahornsirup beträufeln sowie leicht mit Zimt und ein wenig Kardamom bepudern. Zum Schluss die Buchweizenkörner über die Zwetschgen verteilen. Zwischen einzelne Zwetschgen kannst du auch noch ein bisschen weiteres Marzipan geben, wenn du magst.
  • Kuchen bei 180 Grad Umluft (200 Grad Ober- und Unterhitze) rund 30-35 Minuten backen.
  • Kuchen aus dem Ofen holen und 10 Minuten abkühlen lassen. Den Kuchen mit einem dünnen Messer seitlich von der Springform lösen und diese vorsichtig öffnen. Den köstlichen veganen glutenfreien Zwetschgenkuchen am besten noch ofenwarm servieren. Dazu passt auch veganes Vanilleis oder eine vegane Sahnealternative ganz besonders gut. Der Kuchen hält aber auch mehrere Tage im Kühlschrank . Ich erwärme einzelne Stücke vor dem Servieren dann nochmal kurz im Ofen.
Autor: Lea Green
Gericht: Baking, Kuchen & Gebäck
Küche: Deutsch

Den “Trick” mit den Buchweizenkörnern als Topping kannst du auch einmal bei anderen Kuchen und bei sonstigem Gebäck anwenden. Denn gerösteter Buchweizen wird knusprig und schmeckt nussig-lecker.

Das Tolle bei Zwetschgen und auch Pflaumen ist, dass sie einen hohen Fruktose-Anteil haben – also von Natur aus sehr süß sind. Durch das Backen karamellisiert diese Süße aus und gibt dem Zwetschgenkuchen seinen einmalig guten Geschmack.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Join the Conversation

  1. Hallo liebe Lea,
    Ich würde den Kuchen gerne für meine Kollegin backen, sie ist leider gegen Nüsse allergisch. Kann ich die Gemahle Mandeln einfach weglassen? Danke und liebe Grüße 🙂

    1. Lea Green Author says:

      Hallo Amrei,
      lieben Dank für die Nachfrage. Du kannst die gemahlenen Mandeln einfach durch mehr Haferflocken ersetzen. Das klappt auch gut. Oder, du kannst z.B. Erdmandelmehl benutzen. Denn Erdmandel hört sich zwar an, wie einen Nuss, ist aber gluten- und nussfrei (es ist eine Knolle). Aber Erdmandel schmeckt auch leicht nussig und wäre daher hier auch eine gute Alternative. Aber beides geht!
      Viele liebe Grüße
      Lea

  2. Hanna Steiner says:

    Hallo liebe Lea, könnte man den Kuchen auch mit Ahornsirup statt Kokosblütenzucker süßen und die Flüssigkeitsmenge einfach anpassen? Danke Vorab für deine Mühe 🙂

    1. Lea Green Author says:

      Hallo Hanna,
      das ist ein bisschen schwer zu beantworten, da ich es selbst nicht ausprobiert habe. Feste Süße könnte man sicherlich ganz leicht ersetzen – also z.B. Birkenblütenzucker verwenden. Du kannst es versuchen – ganz sicher bin ich mir aber leider nicht. Würde dann auch mit der Flüssigkeitsmenge ein bisschen variieren.
      Sorry, dass ich dir keine konkrete Antwort geben kann.
      Viele liebe Grüße
      Lea

  3. Meeeeega lecker und so einfach.
    Der Kuchen ist der Wahnsinn. Er geht unheimlich schnell, recht gesund für einen Kuchen und ist so saftig. Ich hatte deutlich mehr Zwetschgen und habe die in den Teig reingedrückt, wie bei einem Hefekuchen. Das war sehr gut. Da mein Dattelzucker nach 50g leer war, hatte ich viel weniger Süße, was für uns aber ausreichend ist.

    1. Lea Green Author says:

      Hallo Helen,
      freue mich riesig über dein begeistertes Feedback. So schön zu hören. Danke dafür und genieße die Zwetschgenzeit!
      Herzlichst Lea

    2. Ich liebe diesen Kuchen!!! Den gibt es momentan jedes Wochenende 😀 …steht gerade einer im Backofen 😉
      Danke für das Rezept!

      1. Lea Green Author says:

        Hallo Katrin,
        lieben dank für dein tolles Feedback. Das freut mich riesig zu hören 🙂
        Herzlichst Lea

  4. Richtig lecker! So ein wunderbares Rezept. Der Kuchen wird direkt am Wochenende am Geburtstag erneut gebacken. Vegan und gutenfrei bemerkt keiner. Schmeckt natürlich nicht identisch wie Weißmehl, sondern viel besser und nussiger. Ich danke für dieses wunderbare Rezept! 🙂 Wenn die Zwetschgenzeit irgenwann wieder vorbei ist, werde ich diesen Kuchen auch mit anderem Obst probieren 🙂

    1. Lea Green Author says:

      Hallo, liebe Alisa,
      freue mich riesig über dieses tolle Feedback. Ganz herzlichen dank & viele Grüße aus dem heute leider total verregneten München
      Deine Lea

    2. Morgen wird er schon das dritte Mal gebacken. Einfach herrlich dieser Kuchen! 🙂

      1. Lea Green Author says:

        Hallo Alisa,
        das freut mich wirklich sehr. Danke für dieses grandiose Feedback!!
        Ganz liebe Grüße
        Lea

  5. Liebe Lea, am Samstag hatte ich diesen wunderbaren Kuchen gebacken. Er schmeckt sehr, sehr lecker. Da ich keine kleinere Form habe, habe ich ihn in einer 26cm Form gebacken. Das passt meiner Meinung auch wunderbar, denn für mich hat der Teig so die richtige “Dicke”. Gerade habe ich mir das letzte Stück schmecken lassen und es war nach 2 Tagen immer noch klasse. Überhaupt möchte ich mich an dieser Stelle mal für Deine tollen Rezepte bedanken. Sie sind sehr inspirierend und ich habe schon einige nachgekocht. Alles Liebe

    1. Lea Green Author says:

      Hallo Ingrid,
      wow, vielen Dank für das tolle Kompliment und ich freue mich natürlich riesig, dass der Kuchen so gut gelungen ist. Super, dass der Boden auch in dünner (also in einer größeren Form) gut geworden ist. Das ist immer gut zu wissen. Dann noch ganz viel Freude beim Rezepte-Stöbern & genießen. Spätsommer & Herbst sind ja kulinarisch eh so eine herrliche Zeit!
      Viele liebe Grüße
      Lea

  6. Ich habe heute das Rezept ausprobiert und der Kuchen ist nicht nur gut gelungen, sondern schmeckt auch einfach wunderbar.
    Vielen Dank liebe Lea für das tolle Rezept.

    1. Lea Green Author says:

      Hallo Isabel,
      vielen herzlichen Dank für die liebe Rückmeldung. Freue mich immer riesig, wenn die Kuchen gut gelingen und schmecken! Mir wurde ja Mal gesagt, meine Kuchen seien sehr “rustikal” – damit war gemeint, dass sie nicht so aufwändig seien, sondern mit wenigen Zutaten und “Schi-Schi” gut gelingen… das ist mir immer sehr wichtig. Mega schön, dass du es ausprobiert hast.
      Hoffe, ich höre bald wieder von dir.
      Ganz viele liebe Grüße
      Lea

  7. Danke für das Rezept für den Zwetchgen Kuchen. Wie ihr zu Hause habt in der Zwetchgen Saison guten saftige Kuchen gegessen Ich wohne nun in Florida und träume auf Zwetchgen Kuchen , so wird dergemact für das Wochenende, Ich habe die Pflaumen gefunden hier auf einem Markt. Wo sie her kommen weiß ich nicht, aber danke für das Rezept

    1. Lea Green Author says:

      Hallo, liebe Kerstin,
      wow, das freut mich so zu hören, dass ich dir ein kleines Stück “alte Heimat” oder “Erinnerung” mit diesem Rezept bis ins ferne Florida bringen darf. Ich hoffe, der Kuchen gelingt dir genau so, wie du ihn dir vorgestellt hast.
      Lass’ es dir schmecken.
      Viele Liebe Grüße
      Lea

    2. Liebe Lea, der Kuchen ist direkt beim ersten Mal gelungen kam super bei meiner Freundin an, sie wollte gleich das Rezept haben. Danke für das tolle Rezept!!!
      Eine Frage habe ich zum Kokosfett. Woran kann es liegen, dass das beim erhitzen etwas komisch schmeckt, also ein bisschen wie Erbrochenens. Seit mir das mal passiert ist, traue ich mich nicht mehr unraffiniertes Kokosöl zu erhitzen.
      Liebe Grüße

      1. Lea Green Author says:

        Hallo Heide,
        lieben Dank für deine Nachricht. Ich freue mich riesig, dass der Kuchen so gut gelungen ist. Bezüglich des Kokofetts: Das dürfte nicht so riechen. Das hatte ich noch nie. Vielleicht war es leider schon “ranzig”?? Ich benutze auch grundsätzlich nur mildes, natives Bio-Kokosöl, das auch so gut wie keinen Kokos-Eigengeschmack mitbringt. Wenn es beim Erhitzen riecht, wie von dir beschrieben, würde ich dieses Fett leider nicht mehr benutzen. Ich denke, es ist irgendwie schlecht geworden. da kann auch schon so ausgeliefert worden sein…
        Ich hoffe, du findet noch viele weitere, leckere Rezept-Ideen hier für dich auf dem Blog,
        Herzlichst Lea

Close
Made with by Lea Green.
Copyright 2012-2024. All rights reserved.
Close