Knusprige Hasselback-Kartoffeln mit würzigem Bärlauchpesto und Bohnen-Hummus
Hast du schon mal von Hasselback-Kartoffeln gehört? Oft sagt man auch Fächerkartoffeln dazu. Hasselback-Kartoffeln sind ein simples Wohlfühlgericht, bei dem die “Erdäpfel”, wie man in Österreich sagt, ungeschält eingeschnitten werden, um dann im Ofen gebacken zu werden. Oft werden sie davor noch mit Butter oder Öl bestrichen. Sie eigenen sich perfekt als Beilage, machen sich aber auch toll als Hauptgericht und schmecken herrlich mit verschiedensten Dips. Mit ihrem knusprigen Äußeren und dem weichen, geschmackvollen Inneren haben sie das Potential, deine neue Lieblingsbeilage zu werden – und sind wir uns mal ehrlich, Kartoffeln gehen doch eigentlich immer!
Hasselback-Kartoffeln oder „Kartoffeln à la Hasselbacken“
Hasselback-Kartoffeln haben ihren Namen von einem schwedischen Koch, der sie in seinem Restaurant Hasselbacken auf der Stockholmer Insel Djurgården servierte. Hasselback-Kartoffeln sehen spektakulär aus, lassen sich aber ganz einfach zubereiten. Bei dieser Art der Zubereitung werden ungeschälte Kartoffeln an mehreren Stellen tief eingeschnitten und anschließend mit Öl oder Butter bestrichen. Das Ganze wird dann im Ofen schön knusprig gebacken. Da die Einschnitte an einen Fächer erinnern, spricht man auch von Fächerkartoffeln oder Fächergemüse, denn nicht nur Kartoffeln eignen sich für diese Art der Zubereitung, auch andere Gemüsesorten können hierfür verwendet werden. Das sieht toll aus und schmeckt noch dazu köstlich. Hasselback-Kartoffeln eignen sich perfekt als Beilage zu deftigen Gerichten, aber auch als Hauptgericht machen sich die würzigen Kartoffeln sehr gut. Die Möglichkeiten an Toppings und Dips sind schier unendlich. Von Kräuterquark über Guacamole bis hin zu Hummus ist alles möglich. In diesem Rezept kombiniere ich die leckeren Kartoffeln mit saisonalem aromatischen Bärlauchpesto und Bohnen-Hummus.
Wie fächert man Hasselback-Kartoffeln richtig
Die Zubereitung dieser „Kartoffelkunst“ ist einfacher als es aussieht. Lege die Kartoffel zwischen zwei Kochlöffel oder Esstäbchen, damit verhindert wird, dass du bis auf den Boden durchschneidest und so die Kartoffel ganz zerteilst. Dann schneidest du sie ganz einfach fächerförmig ein. Durch das Schneiden der Kartoffeln auf diese Weise wird nicht nur eine zusätzliche Textur hinzugefügt, sondern es ermöglicht auch, dass die Aromen und Gewürze im Gegensatz zu anderen gebackenen Kartoffeln besser in die Kartoffel eingearbeitet werden.
Meine Tipps, damit deine Hasselback-Kartoffeln perfekt gelingen
- Wenn du Hasselback-Kartoffeln zubereitest, solltest du sie vorher weder schälen noch vorkochen. Die Kartoffeln einfach kräftig waschen oder bei stärkerer Verschmutzung mit einer Gemüsebürste abschrubben. Da die Schale mitgegessen wird, solltest du am besten auch Bio-Kartoffeln dafür einkaufen.
- Für das Zubereiten von Hasselback-Kartoffeln solltest du eine festkochende oder vorwiegend festkochende Sorte wählen. Dann werden sie besonders kross und fein, behalten aber auch ihre Form und werden nicht zu weich.
- Benutze ein großes, scharfes Messer, damit du die Kartoffeln nicht beim feinen Zerschneiden eindrückst, sondern hauchfeine Scheibchen schneiden kannst.
- Beim Vorbereiten der Kartoffeln besteht die Gefahr, dass man mit dem Messer bis auf den Boden schneidet, und so die Kartoffel ganz zerteilt, anstatt Fächer zu schneiden. Um dies zu vermeiden, helfen die Stiele von zwei Holzlöffeln, die man längs links und rechts von der Kartoffel platziert. So wird die Tiefe der Fächer ideal und du kannst dich darauf konzentrieren, die Fächer gleichmäßig dick zu schneiden.
- Wenn du magst, kannst du deine Kartoffeln vor dem Einschneiden der Fächer auch ganz leicht an der unteren Seite dünn und flach abschneiden. Dann haben sie einen besseren Stand – sowohl beim Auffächern als auch später auf dem Teller
- Nach dem Schneiden kleben die Fächer der Hasselback-Kartoffeln noch eng aneinander, dies ändert sich aber im Laufe des Garvorgangs. Es besteht also keine Notwendigkeit, die Fächer im Vorfeld auseinanderzudrücken, denn dann können sie brechen. Reibe sie einfach kräftig mit Öl ein. Nach rund 20 Minuten Backzeit öffnen sich die Fächer und dann kannst du leicht Pesto, mehr Öl, Würzungen oder z.B. auch Füllungen in die Öffnungen geben (wie z.B. geschnittener Knoblauch oder vegane Käsescheibchen)
- Damit deine Hasselback-Kartoffeln gleichmäßig gar und knusprig werden, solltest du darauf achten, Kartoffeln möglichst gleicher Größe zu verwenden. Oder du achtest darauf, kleinere Kartoffeln etwas frühzeitiger aus dem Ofen zu nehmen.
Bärlauch – der wilde Knoblauch
Wenn uns die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings nach draußen locken, beginnt meist seine Zeit. Beim Spaziergang in Wäldern und Auen kann man den Bärlauch dann schon überall riechen. Die herrlich duftende Pflanze wird auch als wilder Knoblauch bezeichnet, da seine Aromen an Knoblauch erinnern. Die Haupterntezeit liegt zwischen März und Mai, je nach Witterung und Region. Die wenigen Wochen im Frühling in denen er Saison hat, solltet ihr deswegen unbedingt ausnutzen, denn frisch schmeckt er am besten. Bärlauch ist nicht nur lecker, sondern steckt auch voller wohltuender Eigenschaften für unsere Gesundheit. Die grünen Blätter enthalten zahlreiche Vitamine, vor allem Vitamin C, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Diese Kombination stärkt das Immunsystem, hilft bei der Entgiftung des Körpers und unterstützt die Verdauung. Bärlauch ist auch reich an Antioxidantien und Schwefelverbindungen, die entzündungshemmend und antimikrobiell wirken können. Zusätzlich kann Bärlauch den Blutdruck senken und das Risiko von Herzerkrankungen reduzieren. Ein echtes Superfood also! Eine weitere Besonderheit von Bärlauch ist dass er zwar ähnlich wie Knoblauch schmeckt, man aber am Atem nichts davon riechen kann. In der Küche verwendet man ihn auf vielfältigste Weise, zum Beispiel für Suppen, Aufstriche oder Pestos.
Frisch geerntet schmeckt das Wildkraut am besten. Doch beim Sammeln ist Vorsicht geboten, denn der Bärlauch hat zwei giftige Doppelgänger. Er kann leicht mit Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen verwechselt werden. Um Bärlauch zu erkennen, hilft folgende Faustregel: Die Blätter des Bärlauchs riechen beim Zerreiben nach Knoblauch, die Blätter von Maiglöckchen und Herbstzeitlose nicht. Aber Achtung: Der Geruchstest funktioniert nur beim ersten Mal. Der intensive Duft haftet an den Fingern und verfälscht die folgenden Duftproben. Es hilft auch, sich das Blatt genau anzusehen: Bärlauch hat eine matte Blattunterseite, Maiglöckchen haben eine glänzende. Bärlauchblätter haben jeweils nur einen Stil, der aus dem Boden wächst. Bei Maiglöckchen wachsen immer zwei Blätter an einem Stil und umfassen ihn wie einen Mantel. Die Herbstzeitlosenblätter wachsen in einer Rosette und ohne Stile direkt aus dem Boden. Wenn du dir nicht sicher bist, ob du wirklich die richtige Pflanze erntest, kannst du Bärlauch auch im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt kaufen.
Noch mehr Bärlauch-Inspiration
Falls du jetzt so richtig Lust auf Bärlauch bekommen hast, dann habe ich hier auf meinem Blog noch viele weitere Bärlauch-Inspirationen für dich, zum Beispiel Rezepte für herzhafte Bärlauch-Frittata, Schupfnudeln mit Bärlauch, Bärlauch-Champignon Tartelettes und cremig-würzige Bärlauchsuppe.
Das heutige Rezept – Drei in einem
Unser heutiges Rezept besteht eigentlich aus drei Rezepten: Hasselback-Kartoffeln, Bärlauchpesto und Bohnen-Hummus. Am besten schmecken die Hasselback-Kartoffeln nämlich mit einem richtig guten Dip. Ich finde der Bohnen-Hummus passt perfekt dazu, du kannst aber auch einfach normalen Hummus dazu essen.
Bärlauch-Hasselback-Kartoffeln
Kochutensilien
- 1 Schneidebrett
- 1 Küchenmesser groß
- 2 Kochlöffel oder Ess-Stäbchen
- 1 Backblech mit Backpapier
- 1 Silikonpinsel
- 1 Pfanne klein
- 1 Mixer
Zutaten
Für das Bärlauch-Pesto
- 1 Bund Bärlauch
- 20-25 g Pinienkerne
- 2 EL Hefeflocken
- 1/2 TL Salz
- 1-2 TL Zitronensaft
- 6-7 EL Olivenöl nativ
Für die Hasselback-Kartoffeln
- 800 g Kartoffeln (vorwiegend) festkochend
- 1 TL Salz
Für das Bohnen-Hummus
- 1 Dose/Glas weiße Cannellini-Bohnen
- 1 Zehe Knoblauch
- 1,5 EL Tahini (Sesammus, hell)
- 1 EL Zitronensaft
- 1/2 TL Salz
- 1-2 EL Olivenöl nativ
Zum Garnieren
- Einige Sprossen (oder etwas Petersilie) zum Garnieren
- 1 Prise Meersalz grob
Anstatt Pinienkerne, kannst du in diesem Rezept auch Walnüsse verwenden. Diese musst du auch nicht anrösten.
Anleitungen
- Bärlauch waschen. Pinienkerne in einer Pfanne ohne fett rundum goldbraun anrösten.
- Bärlauch, geröstete Pinienkerne und alle weiteren für das Pesto aufgelisteten Zutaten, im Mixer pürieren. Das Bärlauchpesto mit Salz und Zitronensaft abschmecken. Du kannst es mit Öl oder auch ein bisschen Wasser beliebig in der Konsistenz strecken.
- Ofen auf 200 Grad Umluft vorheizen und ein Blech mit Backpapier belegen.
- Kartoffeln waschen. Je eine Kartoffel zwischen zwei Kochlöffel-Stiele legen und mit einem scharfen Messer fein auffächern.
- Kartoffeln rundherum mit Bärlauchpesto bepinseln und im Ofen bei 200 Grad Umluft rund 30-35 Minuten goldbraun backen.
- Nach ungefähr 20 Minuten Backzeit Kartoffeln nochmals kräftig mit Bärlauchpesto bestreichen.
- Während die Kartoffeln backen, alle für das Bohne-Hummus aufgelisteten Zutaten im Mixer zu einer Bohnenpaste pürieren. Die Paste mit Salz und Zitronensaft abschmecken. Du kannst sie mit Öl oder Wasser noch beliebig in der Konsistenz anpassen.
- Bohnenpaste auf einen Teller streichen, die gebackenen Hasselback-Kartoffeln darauf setzen, mit Bärlauchpesto toppen und mit grobem Salz bestreuen. Das Gericht mit Sprossen oder Petersilie garniert servieren.
Wenn du Haselback-Kartoffeln ohne Bärlauch zubereiten möchtest, gibst du die gefächerten Kartoffeln einfach mit Olivenöl bestrichen und leicht gesalzen in den Ofen. Es schmeckt besonders gut, wenn man noch Rosmarin hinzu gibt. Du kannst aber z.B. auch fein geschnittenen Knoblauch zusätzlich in die Fächer schieben.
Magst du Bärlauch auch so gerne? Viel Spaß beim Nachkochen und Genießen! Ich freue mich immer über Feedback, gleich hier in den Kommentaren unter dem Rezept oder auf Facebook oder Instagram. Lass mich gerne wissen, wie dir das Rezept geschmeckt hat!
Herzlichst, Lea
