Lasse uns gemeinsam Wasserkefir brauen
Wasserkefir ist ein spritziges, probiotisches Getränk, das du ganz einfach zu Hause selbst fermentieren kannst. Du brauchst dafür nur Wasserkefir-Kristalle, Zucker, Trockenfrüchte, Zitrone und stilles Wasser. Die Fermentation dauert je nach Temperatur etwa 24–48 Stunden und ergibt ein erfrischendes, leicht prickelndes Getränk voller natürlicher Mikroorganismen. Dieses Rezept erklärt dir Schritt für Schritt, wie du Wasserkefir ansetzt, pflegst und individuell verfeinern kannst – für deine tägliche Portion lebendiger Kulturen.


Wasserkefir ist vitalisierend, spritzig und unglaublich lecker. Gehört hast du von ihm sicherlich schon mal, aber hast du ihn schon probiert oder sogar selbst gemacht? Es ist ein sprudelnd-erfrischendes Getränk, das du in vielen Geschmacksrichtungen und Variationen zubereiten kannst. Wasserkefir schmeckt säuerlich-fruchtig, prickelt wie Champagner und steckt voller gesunder probiotischer Kulturen. Somit ist er unglaublich gut für deine Darmgesundheit und dein Wohlbefinden und eine perfekte Alternative zu Fruchtsäften und ungesunden Softdrinks.
Wasserkefir – was ist das eigentlich
Wasserkefir ist ein fermentiertes Getränk, das aus Wasser, Zucker und sogenannten Wasserkefirknollen (auch „Kefirkristalle“ genannt) hergestellt wird. Diese Knollen sind eine Symbiose aus Bakterien und Hefen, die den Zucker fermentieren und dabei Kohlensäure sowie verschiedene nützliche Probiotika produzieren. Wasserkefir ist also trotz der Zugabe von Zucker nicht ungesund. Denn während des Fermentationsprozesses wird der größte Teil des Zuckers von den Wasserkefirknollen (Bakterien und Hefen) in Kohlensäure, Milchsäure und andere Nebenprodukte umgewandelt. Daher bleibt im fertigen Getränk nur noch wenig Zucker übrig.


Die Magie der Kefirkristalle
Für die Herstellung von Wasserkefir benötigst du Wasserkefir-Kristalle, auch als Wasserkefirknollen oder Kefirkristalle bekannt. Sie sind eine symbiotische Gemeinschaft aus Bakterien und Hefen, die in einer gelartigen, kristallartigen Struktur zusammenleben. Diese Kristalle werden zur Herstellung unseres Wasserkefir benötigt, da sie das gezuckerte wasser in Zusammenspiel mit Säure und Trockenfrüchte fermentieren und dabei Probiotika sowie Kohlensäure produzieren. Sie sind also der „Motor“ des Fermentationsprozesses und ermöglichen die Umwandlung von Zucker in ein leicht sprudelndes, gesundes Getränk.
Wasserkefir-Kristalle kaufen
Wasserkefir-Kristalle kannst du online bestellen oder in „Fermentations-Shops“ kaufen (z.B. Augora im 6. Bezirk in Wien). Eine weitere Möglichkeit ist, in Kleinanzeigen-Portalen danach zu suchen. Vielfach werden Kefirkristalle auch verschenkt oder zu einem nur geringen Preis weitergegeben. Denn die Kristalle vermehren sich bei der Herstellung von Wasserkefir sehr schnell. Auch du wirst schon bald sehr viel davon haben und kannst selbst Wasserkefir-Kristalle verschenken.
Equipment und Zutaten für die Herstellung von Wasserkefir
Um deine sprudelnde, probiotische Erfrischung zuzubereiten, benötigst du nur wenig Equipment und Zutaten:
- Ein großes Einmach- oder Fermentationsglas (z.B. 1,5 Liter)
- 2 EL Wasserkefir-Kristalle
- 80 g feinen Rohrzucker
- 30 g Trockenobst (bio, ungeschwefelt, ohne Konservierungsstoffe)
- 1 EL Zitronensaft oder 2-3 Scheiben Zitrone
- Kunststoffsieb
- Einen Trichter (zum Umfüllen)
- Glasflaschen (zum Abfüllen)


Die Herstellung ist denkbar einfach und wir ein wenig weiter unten im Rezept genau beschrieben. Hier noch eine kurze Erläuterung zu den Zutaten:
Trockenobst
Die feinen, hübschen Kristalle benötigen also Zucker, aber auch unbehandeltes Trockenobst, damit der Fermentationsprozess ablaufen kann. Denn die getrockneten Früchte (z.B. getrocknete Feigen, getrocknete Kirschen, getrocknete Erdbeeren oder Aprikosen) enthalten natürliche Nährstoffe und Mineralien, die den Fermentationsprozess unterstützen. Insbesondere das darin enthaltene Kalzium, Magnesium und Kalium fördern das Wachstum der Wasserkefir-Kristalle und die Aktivität der Mikroorganismen. Das Trockenobst fügt außerdem zusätzliche Aromen und leichte Süße hinzu, was den Geschmack des Wasserkefirs verbessert. Wichtig ist, dass das Trockenobst unbehandelt ist, also keine Konservierungsstoffe oder Schwefel enthält, da solche Zusätze die Mikroorganismen im Wasserkefir negativ beeinflussen und den Fermentationsprozess stören.
Säure
Einen letzten Punkt müssen wir ebenfalls beachten. Bei der Herstellung unseres Wasserkefirs geben wir ebenfalls ein klein wenig Säure, z.B. in Form von Zitronensaft, hinzu. Die Säure benötigen wir, um den pH-Wert während des „Brauvorgangs“ zu senken. Das fördert die Fermentation. Ein leicht saures Milieu schafft nämlich optimale Bedingungen für die Wasserkefir-Kristalle und unterstützt die Aktivität der Bakterien und Hefen, die für die Fermentation verantwortlich sind. Außerdem schützt die Säure unser Getränk vor schädlichen Mikroorganismen, da ein niedrigerer pH-Wert das Wachstum unerwünschter Bakterien und Schimmelpilze hemmt, wodurch die Fermentation sicherer und stabiler verläuft.
Wasserkefir-Kristalle aufbewahren
Du möchtest nicht gleich den nächsten Wasserkefir ansetzen, sondern eine kurze Pause machen? Kein Problem! Du kannst deine Wasserkefir-Kristalle im Kühlschrank bis zu drei Wochen frisch und aktiv. halten. Wenn Du nach dieser Pause wieder einen neuen Ansatz startest, dauert es in der Regel nur ein paar Tage, bis Dein Wasserkefir wieder voll metabolisch aktiv ist.
Mische in einem sauberen Glas einfach 200 ml Wasser mit 50 g Zucker. Gebe die Wasserkefir Kristalle in das Zuckerwasser, verschließe das Glasgefäß luftdicht und lagere die Wasserkefir-Knöllchen so bis zu drei Wochen im Kühlschrank. Wasche die Kristalle nach der Pause einmal ab und beginne wieder mit einem Brauvorgang.


Oder du kannst Wasserkefir-Kristalle sogar trocknen und aufbewahren. dafür musst du deine Kristalle mit Wasser abwaschen, auf einem Backpapier ausbreiten und sie 3-5 Tage bei Raumtemperaturen an einem ruhigen und geschützten Ort trocknen lassen. Gebe anschließend die getrockneten Wasserkefir-Kristalle in einen verschließbarenBeutel oder ein fest verschließbares Glas und lagere sie im Kühlschrank bis zu sechs Monate lang. Wenn Du nach der Wasserkefir-Pause wieder mit dem Fermentieren beginnst, kann es zwei bis drei Ansätze dauern, bis die vollständige metabolische Aktivität wiederhergestellt ist.
Kefirkristalle pflegen: So bleiben sie aktiv und gesund
Damit deine Wasserkefir-Kristalle langfristig vital bleiben, brauchen sie etwas Zuwendung – ähnlich wie ein kleiner, lebender Haustier-Mikrokosmos. Am wichtigsten ist dabei die richtige Pflege: Spüle die Kristalle regelmäßig mit gefiltertem Wasser ab, idealerweise ohne Chlor oder starke Zusätze. Verwende am besten plastik- oder glasbeschichtete Utensilien, da Metall die empfindlichen Mikroorganismen irritieren kann.
Auch die Wahl des Zuckers hat Einfluss auf das Wachstum. Besonders gut eignen sich Rohrohrzucker oder eine Mischung mit etwas Vollrohrzucker, da sie zusätzlich Mineralstoffe liefern. Wenn du mal eine Pause brauchst: Die Kristalle lassen sich im Kühlschrank mit frischem Zuckerwasser bis zu 2 Wochen „parken“. Danach brauchen sie ein bisschen Zeit zur Reaktivierung – aber keine Sorge, sie sind ziemlich robust!
Wasserkefir verfeinern: Tipps zur Zweitfermentation
Wer einmal mit dem Wasserkefir selber machen begonnen hat, wird schnell Lust bekommen, eigene Aromenauszuprobieren. Genau hier kommt die sogenannte Zweitfermentation ins Spiel. Dabei wird der fertige Kefir – nach dem Entfernen der Kristalle – noch einmal mit Früchten, Gewürzen oder Kräutern versetzt und für 1–2 Tage in einer fest verschlossenen Flasche weiter fermentiert. Dadurch entsteht ein besonders prickelndes, natürlich fermentiertes Getränk, das geschmacklich an fruchtige Limonade erinnert.
Besonders beliebt sind Kombinationen mit Ingwer, Zitrone, Himbeeren, Apfelsaft oder auch frischer Minze. Wichtig: Die Flaschen nicht überfüllen und regelmäßig kurz entlüften, da durch die entstehende Kohlensäure Druck aufgebaut wird. Im Kühlschrank aufbewahrt, bleibt dein hausgemachter Wasserkefir nach der Zweitfermentation etwa 3–4 Tage frisch.
Häufige Fragen rund um Wasserkefir (FAQ)
Wie gesund ist Wasserkefir wirklich?
Wasserkefir enthält natürliche Milchsäurebakterien und Hefen, die sich positiv auf die Darmflora auswirken können. Er ist reich an Probiotika, enthält je nach Ansatz auch B-Vitamine und wird oft als natürliche Unterstützung für das Immunsystem geschätzt.
Wie lange dauert die Fermentation?
Je nach Raumtemperatur und Zuckergehalt dauert die Fermentation zwischen 24 und 48 Stunden. Je länger du wartest, desto weniger süß und stärker fermentiert wird der Kefir. Im Sommer geht es meist schneller als im Winter.
Wie viel Zucker bleibt am Ende im Getränk?
Ein Großteil des Zuckers wird von den Kefirkulturen während der Fermentation abgebaut. Der Restzuckergehalt hängt von der Fermentationsdauer ab – je länger, desto weniger Zucker bleibt im Getränk. Nach etwa 48 Stunden ist es meist nur noch leicht süßlich.
Kann ich auch andere Trockenfrüchte verwenden?
Ja! Statt Feigen kannst du z. B. Datteln, Aprikosen oder Rosinen verwenden. Wichtig: die Trockenfrüchte liefern Mineralien, die die Kefirkulturen für ihre Arbeit brauchen.
Was mache ich mit den Wasserkefir-Kristallen nach dem Abseihen?
Du kannst sie sofort für einen neuen Ansatz verwenden oder in Zuckerwasser im Kühlschrank „parken“. Wichtig: regelmäßig frisches Wasser und Zucker geben, damit sie aktiv bleiben.
Wie bewahre ich fertigen Wasserkefir auf?
Im Kühlschrank, am besten in einer Glasflasche mit Schraubverschluss. Durch Nachgärung kann sich Kohlensäure bilden – daher regelmäßig öffnen („burpen“), um Überdruck zu vermeiden.
Lass‘ uns starten
Jetzt geht’s los! Viel Spaß beim Ausprobieren – und schreib mir gern in den Kommentaren, welche Wasserkefir-Sorten du schon gemacht hast, mit welchen Zutaten du experimentierst und welche Kombinationen dir am besten schmecken. Du kannst diesen Beitrag gern mit deinen eigenen Tipps und Erfahrungen ergänzen – ich freue mich sehr, von dir zu hören!
Als vegane Profiköchin, Kochbuchautorin und überzeugte Veganerin seit über 13 Jahren teile ich auf meinem Blog fundierte, alltagstaugliche Rezepte, die Genuss, Gesundheit und Praxistauglichkeit verbinden. Noch mehr saisonale Inspirationen, Rezeptideen und Tipps zur pflanzlichen Küche findest du jede Woche auf meinen Social-Media-Kanälen:
👉 Folge mir auf Instagram und Facebook, um kein neues Rezept zu verpassen!

Wasserkefir - So machst du das probiotische Sprudelgetränk
Zutaten
- 1,5 Liter Wasser Leitungswasser funktioniert besser als gefiltertes Wasser
- 90-100 g Zucker 60-80 g pro Liter
- 50-60 g Wasserkefir-Kristalle
- 40-50 g Trockenfrüchte, unbehalndelt z.B. Feigen, Rosinen, Aprikosen o.ä.
- 1 EL Zitronensaft oder 3 Scheiben Zitrone, unbehandelt
Es ist wichtig, möglichst sauber/steril zu arbeiten. Spüle dein Fermentationsgefäß deshalb vorher mit kochendem Wasser aus und greife das Glas dann nicht mehr an der Innenseite an.
Anleitungen
- Gieße 1,5 Liter Wasser in ein sauberes Glas und löse den Zucker darin komplett auf.
- Gebe dann deine Wasserkefir-Kristalle, dann die Trockenfrüchte und zum Schluss die Säure in das Glas.
- Verschließe das Glas anschließend nicht komplett, also lasse z.B. den Bügel des Bügelglases oder die Abdeckung des Fermentationsglases leicht geöffnet.
- Lasse deinen Wasserkefir bei Zimmertemperatur 48 Stunden (max 3 Tage) fermentieren und entlüfte ihn 1x täglich.
- Seihe den Wasserkefir anschließend urch ein Kunstoffsieb ab und gieße den Wasserkefir in saubere Flaschen. Trockenfrüchte und Zitronenscheiben entfernen und die Kefirkristalle vorsichtig unter kaltem Wasser abbrausen.Jetzt kannst du deinen Wasserkefir verschlossen in den Kühlschrank stellen und genießen. Oder: Du gibst nun z.B. Beeren, Kräuter oder anderes Obst hinzu, lässt die Flasche nochmals 1-2 tage draußen bei Zimmertemperatur stehen und machst dadurch eine Zweitfermentation. Aber ACHTUNG: Das Getränk wird dadurch sehr spritzig. Du musst es mehrmals täglich entlüften.
- Nun kannst du mit deinen Wasserkefir-Kristallen den Brauvorgang erneut beginnen oder du gibst deine Kristalle mit Wasser und 1 TL Zucker in ein sauberes, verschlossenes glas und kannst die Kristalle so einige Zeit im Kühlschrank aufbewahren.


Wasserkefir-Rezept, Fermentationstipps & tägliche Inspiration für gesunde, pflanzliche Ernährung
Wie ist dein Wasserkefir gelungen? Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen! Schreib mir gerne in den Kommentaren, welche Zutaten du verwendet hast, welche Sorten dir besonders gut schmecken oder was bei dir vielleicht noch nicht ganz geklappt hat – ich lese alles und antworte so oft ich kann.
Als vegane Profiköchin, Kochbuchautorin und Ernährungsexpertin teile ich hier auf dem Blog seit über 13 Jahren erprobte Rezepte, Tipps zur pflanzlichen Ernährung und neue Ideen rund um Genuss, Gesundheit und Wohlbefinden.
👉 Noch mehr Inspiration bekommst du täglich auf Instagram und Facebook – dort beantworte ich deine Fragen schnell und persönlich und teile regelmäßig neue Rezepte, saisonale Tipps und Einblicke in meine pflanzliche Alltagsküche. Ich freu mich auf dich!
Herzlichst, Lea 🌿